Der Stifter - Helmut John

Am 23. Oktober 2010 verstarb Helmut John im Alter von 84 Jahren. Bereits zu Lebzeiten gab er von dem Vermögen, was er als erfolgreicher Unternehmer alleine erwirtschaftet hatte, viel weiter und an Menschen zurück, für die er tätig war.
Nach seinem Tod soll sein Vermögen soziale Zwecke erfüllen helfen. Er bestimmte eine Stiftung zur Alleinerbin, die nach seinem Tode zu gründen war: die Helmut-John-Stiftung II.

Lebenslauf

Helmut John wurde am 17.09.1926 in Görlitz geboren. Ursprünglich wollte er Arzt werden, und studierte Medizin. Der Zweite Weltkrieg verhinderte diesen Berufsweg, doch Helmut John blieb dem Dienst am Patienten treu und machte nach dem Krieg eine Bandagistenausbildung in Hamburg. 1956 legte er seine Meisterprüfung ab. Noch im selben Jahr übernahm er die Leitung der Bandagenwerkstatt im Annastift Hannover. Es war die Zeit als die Schädigungen durch Contergan die Bundesrepublik bewegten und das Annastift richtete eine Sonderstation für Kinder ein. Auch Helmut John bewegte das Schicksal der Kinder und ihrer Familien. Er übernahm die Leitung des Forschungslabors und optimierte die orthopädische Versorgung im Hinblick auf Funktionalität und Ästhetik. Es war ihm ein wichtiges Anliegen, die Eltern einzubeziehen und er passte die Hilfsmittel mit den Familien auf die Bedürfnisse der kleinen Patientinnen und Patienten an.
1974 gründete er die Helmut John KG, die später mit seinem Partner zur John+Bamberg GmbH & Co KG wurde. Diese war nach wie vor an das Annastift angegliedert und übernahm die fachgerechte orthopädische Versorgung direkt in der Klinik – was kurze Wege und eine optimale Beratung und Anpassung ermöglichte. Das Unternehmen erlangte dank der großen fachlichen Kompetenz von Helmut John einen ausgezeichneten Ruf und wuchs. 1994 übergab er das Unternehmen, das noch immer seinen Namen trägt, an seinen Nachfolger.
Als Orthopädietechniker genoss Helmut John einen exzellenten Ruf und er war auch im Berufsverband engagiert. Er entwickelte orthopädische Hilfsmittel neu und meldete mehrere Patente an. Seine überaus erfolgreiche Vita lässt sich auch an den Auszeichnungen ablesen, die er verdientermaßen erhalten hat: Die Heine-Hesse-Medaille des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik, das Kronenkreuz der Diakonie in Gold und das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland am Bande.
Ungeachtet seiner großen beruflichen und unternehmerischen Erfolge blieb Helmut John ein bescheidener Mensch. Die Patienten im Annastift lagen ihm am Herzen, und da er viele erwachsenen Bewohner im Wohnheim des Annastifts kannte, wusste, er dass viele ohne Betreuer nicht in Urlaub fahren konnten und für die Finanzierung oft keine Mittel hatten. Deshalb gründete er die Helmut-John-Stiftung I als unselbständige Stiftung im Annastift. Es war sein Wunsch, dass seine Stiftung zu Lebzeiten nicht bekannt werden durfte. Mit Hilfe seiner ersten Stiftung können aber jedes Jahr Bewohnerinnen und Bewohner des Annastifts verreisen und eine unbeschwerte Zeit außerhalb des Wohnheims erleben.

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